Insolvenzen: Zahl in Europa steigt

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in Westeuropa im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent gestiegen. Der Osten Europas verzeichnet eine deutliche Steigerung von 13,6 Prozent, vermeldet die Creditreform.

Die massivsten Zugänge bei der Zahl der Insolvenzen binnen Jahresfrist zeigen die Krisenstaaten mit 13,5 Prozent in Italien, über 32 Prozent in Spanien und 41,6 Prozent in Portugal. Auf der anderen Seite steht Irland mit einem nur moderaten Zuwachs von 2,8 Prozent bei den Insolvenzzahlen 2012 gegenüber 2011. Eine Überraschung im Hinblick auf das Unternehmensinsolvenzgeschehen meldet Griechenland: Hier ist die Zahl der insolventen Betriebe von 445 (2011) auf 415 (2012) sogar um 6,7 Prozent rückläufig. Hier gilt allerdings – wie für Spanien –, dass das Insolvenzgeschehen nur einen Bruchteil der Liquidationen wiedergibt.

Positive Entwicklung in Deutschland und USA

Nicht nur Deutschland mit rund fünf Prozent weniger Insolvenzen 2012 (2012: 28.720; 2011: 30.120), auch Frankreich (minus 2,4 Prozent: 48.000) und Großbritannien (minus 3,9 Prozent: 17.750) zeigen eine stärkere Stabilität der Unternehmen. Als Primus erweist sich das Nicht-EU-Land Norwegen mit minus 12,4 Prozent (3.814). Auch die Situation in den USA hat sich deutlich verbessert. Im Zuge der Finanzkrise war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2007 von 28.300 auf 43.500 im Jahr 2008 sprunghaft angestiegen. Nach 2009 bewegten sich die Zahlen von Jahr zu Jahr nach unten: Schließlich sind 2012 nur noch gut 40.000 Unternehmensinsolvenzen in den Vereinigten Staaten zu registrieren.

Rasante Zuwächse in Osteuropa

Der Osten Europas verzeichnet eine deutliche Steigerung bei den Unternehmensinsolvenzen von 13,6 Prozent. Die höchste Zahl von Unternehmenszusammenbrüchen in Osteuropa nennt Ungarn mit 36.274 Fällen (plus 17,9 Prozent). An zweiter Stelle folgt mit einer Abnahme von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr Rumänien mit 21.974 insolventen Unternehmen. Tschechien registriert 7.723 Insolvenzen (plus 31,3 Prozent) und das neue EU-Beitrittsland Kroatien wartet mit 7.000 Unternehmensinsolvenzen in 2012 auf (plus 43,5 Prozent). Geringe Insolvenzzahlen bei hohem wirtschaftlichem Gewicht kommen aus Polen (881 Unternehmensinsolvenzen; plus 15,6 Prozent).

(Creditreform / STB Web)

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